Reinigung der Mark 23


Die Waffe ist von aussen wie auch innen bei der Auslieferung "leicht" gefettet...
Von da her dachte ich mir, das ich die Waffe erst nach dem ersten Schiessen einöle, bzw. fette...
Einige Ecken musste ich aber vorm ersten Schiessen neu fetten, da die Waffe (weil neu) dann doch inzwischen fast trocken war... ;-)
Viele wollten die Waffe ja mal "sehen" und so ging auf wundersame Weise viel Schmiermittel verloren...

Da ich die im Handbuch beschriebene Zerlegung der Waffe etwas umständlich fand,
und ich entsprechende grosse Hände habe, habe ich mir folgende Variante einfallen lassen:

Zerlegen
Die Mark 23 in die rechte Hand nehmen,
das Magazin entnehmen und sich vergewissern, dass die Waffe UNGELADEN ist,
dann den Verschluss öffnen und mit dem Zeigefinger der rechten Hand den Verschluss offen halten und so weit zurückziehen,
bis dass die Kerbe im Verschluss das herausdrücken des Schliffenfanghebels (SFH) ermöglicht.
(Ja, das setzt eine gewisse Handgrösse voraus!)

Wenn der Schlitten/Verschluss die richtige Position hat,
mit der linken Hand den SFH auf der rechten Seite der Waffe herausdrücken und auf der anderen Seite herausziehen.
(Vorsicht hierbei, der SFH hat ja einen Pin, der in der Waffe verschwindet,
damit kann man sich die Oberfläche der Waffe zerkratzen, wenn man nicht aufpasst - gerade beim zusammensetzen!)

Dann den Zeigefinger wieder entfernen und nun kann man den Verschluss nach vorne abnehmen.
Es lohnt sich, wenn man den Finger der rechten Hand mit ner Küchenrolle oder Toilettenpapier umwickelt,
da die Waffe nach intensiver Benutzung halt entsprechend dreckig ist.

Wie reinige ich?! (Das Handbuch empfiehlt teilweise anderes... z.B.: KEIN Fett zu verwenden.)

Reinigung
Das Magazin reibe ich von aussen wie innen mit einem öligen Küchentuch ab.
Die Kunststoffteile des Magazins ebenfalls.
(Zum Zerlegen des Magazins Einsatz im Magazinboden eindrücken,
Magazinboden nach vorn abziehen und Magazinteile entnehmen.)
Die Teile, wo die Patronen Kontakt haben, ölt man leicht ein.
Also die Magazinlippen von innen und den Zubringer leicht ölen.

Nun zu der Pistole selber:
Den Lauf mit nem Papier-Küchentuch von aussen sauberreiben.
Hierzu nutze ich für die erste Reinigung um den Dreck los zu werden gerne Ballistol.
(Ich benutze es nur zum entfernen des Drecks,
die richtige Schmierung/Ölung mache ich mit Break Free Öl, wie es von HK empfohlen wird)

Von innen wird der Lauf mit der Nylon- oder je nach Verschmutzung mit der Bronzebürste gereinigt.
Hierzu verwende ich die Nylonbürste und tränke Sie in Ballistol.
Um den öligen Dreck dann wieder aus dem Lauf raus zu bekommen,
habe ich mir ein Küchentuch aufgerollt,
dieses bekommt man mit etwas Übung und manchmal auch mit Unterstützung des
Reinigungsstocks durch den Lauf durch und entfettet und reinigt diesen dadurch.

Wenn nach der "nassen" Ölreinigung noch irgendwelche Schmauch, oder Geschossreste im Lauf vorhanden sind,
dann nutze ich die Bronze/Messing/Kupferbürste und ziehe diese durch den Lauf.
Hierbei sollte man immer nur in einer Richtung durch den Lauf gehen, also vom Patronenlager zur Mündung hin.
Dann die Bürste vom Reinigungsstock abdrehen, und nach erneutem anschrauben das ganze nochmal...

Die Pufferstange/feder kann ebenfalls mit der Küchenrolle und Nylonbürste gereinigt werden.
Nach dem Reinigen diese wieder mit einem Pinsel etwas ölen.

Der oberflächliche Schmauch und Pulverdreck am/im Griffstück und im Verschluss mit Küchentüchern
und evtl. etwas Öl abwischen und einige Stellen ggf. mit Wattestäbchen reinigen.
(Diese eignen sich auch bestens für den Schlittenfanghebel Kanal und die Vertiefungen im Verschluss!)

"Ölung"
Einige Teile, wie die Schlittenführung schmiere ich mit einer Mischung aus einem Maschinenfett welches mit Break Free "verdünnt" wurde, ein.
Den "innenraum" des Verschlusses überziehe ich mit Waffenöl, vom Finger aufgetragen,
um nach dem nächsten Schiessen einfacher reinigen zu können...
Nach dem reinigen überziehe ich die Waffe fast komplett von innen mit einem dünnen Film aus Waffenöl (BreakFree) oder halt diesem Fett/Öl-Gemisch [siehe Fett oder Öl!].
[Das erleichtert eine spätere Reinigung auch erheblich]

Auf der rechten Waffenseite ist ein kleines Loch beim Abzug, dort bringe ich auch Öl hinein.
(Eine Spritze mit Kanüle liestet hier wertvolle Dienste!)

KEIN Öl/Fett sollte hier anzutreffen sein:

  • im Lauf (Bei längerer Lagerung OK, aber vorm Schiessen ist der Lauf trocken zu legen!!)
  • Schlagbolzen / Schlagbolzenkanal (NIEMALS!)
  • Fett oder Öl?!
    Das Fett bleibt natürlich länger an seinem Ort als das Öl.
    Bei längerer Lagerung bei einer Trainingspause/Urlaub etc. verwende ich das Fettgemisch,
    und wenn ein häufigeres Schiessen abzusehen ist, dann nur die Variante mit dem Öl.

    In diversen Foren wird immer über die Vor- und Nachteile des fettens diskutiert,
    aber wegen der robusten Ausführung der Waffe hat man mit Fett keine Probleme,
    jedenfalls hatte ich mit MEINER Waffe noch keine Probleme in Form von Störungen damit.

    Selbst wenn ich die Waffe nur öle, habe ich einige Bereiche, wo ich IMMER Fett auftrage:

  • Auf der Unterseite des Rohrs, dort wo die Pufferstangenfedern laufen, damit dieser Bereich gut geschmiert ist.
  • Auf den Flächen, wo die Abzugsmechanik sich berührt.
  • Der Gummi O-Ring, welches den Lauf im Verschluss zentriert, wird von mir auch immer eingefettet.
  • Der komplette Bereich des Laufendes/Patronenlagers,
       der im Verschluss läuft wird gefettet und mit einem Tropfen zusätzlichem Öl versehen.
  • Und etwas Fett in der Schlittenführung.
  • Dann noch etwas Öl äußerlich per Lappen auf der Waffe verteilen,
    und schon sieht sie schön neu und von der Oberfläche "homogen" aus...

    Hiermit sollte dann die letzte Ölung erfolgt sein. :-)

    Ein mehrmaliges repetieren als Funktionskontrolle sorgt für gleichmässigen Schmiermittelauftrag.

    Und schon ist "Sie" wieder bettfertig für den Schrank,
    oder "ausgehfertig" für nen Ausritt auf der Bahn...

    In diesem Sinne: "Gut Schuss"!!


    Stand 14:48h 05.01.2011